W 02: Ein Netzwerk an Krisen, „Bodies of Water“ als Perspektive, um vernetzten Krisen begegnen zu können (Dr. S. Wieners, Dr. Chr. Rühle)
Ein Netzwerk an Krisen: „Bodies of Water“ als Perspektive, um vernetzten Krisen begegnen zu können
In diesem Vortrag betrachten wir Krisen nicht mehr isoliert, sondern als vernetzte Komponenten eines Systems, die sich innerhalb des Anthropozäns gegenseitig beeinflussen. Das Anthropozän beschreibt das komplexe Verhältnis zwischen Mensch und Welt, das zu globalen Herausforderungen wie Wasserknappheit und Klimawandel geführt hat.
Verschiedene sozialwissenschaftliche Theorien greifen dieses Konzept auf und bieten Ideen an, die den Menschen aus dem Mittelpunkt rücken und die Bedeutung nicht-menschlicher Akteure, wie Technologie, betonen. So betrachtet z.B. die Akteur-Netzwerk-Theorie Technologie als gleichberechtigten Akteur, der in einem Netzwerk von Beziehungen agiert (Latour, 2010). Neimanis (2017) argumentiert in „Bodies of Water“, dass Wasser nicht nur unsere Umwelt ist sondern vielmehr unsere Mitwelt, weil es aktiv durch Menschen fließt.
Ausgehend von der „Bodies of Water“-Theorie möchten wir im Vortrag zwei zentrale Fragen behandeln: (1) Welchen Beitrag kann das Denken über Krisen in posthumanen Netzwerken zur Krisenbewältigung leisten und (2) wie kann das Denken innerhalb von Netzwerken dazu beitragen, unsere Mitwelt nachhaltig zu gestalten?
Begleiten Sie uns bei der Erkundung dieser Fragen, um unser Verständnis von Krisen zu erweitern und nachhaltige Lösungen zu fördern; denn genau solche Gedankenexperimente sind es, die helfen können, die Unterscheidung zwischen Mensch, Technik und Natur aufzubrechen und einen innovativen Ansatz bieten, um progressiv und lösungsorientiert über Krisen nachzudenken und zu diskutieren.
Über die Referentinnen:
Dr. Sarah Wieners ist als Projektkoordinatorin und stellvertretende Geschäftsführung bei Mentoring Hessen tätig. Sie ist Erziehungswissenschaftlerin und hat an der Philipps Universität Marburg Pädagogik, Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre studiert. Ab 2016 hat sie in verschiedenen Forschungsprojekten im Themenbereich Geschlechterungleichheiten in der Wissenschaft an der Philipps Universität Marburg geforscht und promoviert.
Dr. Christiane Rühle arbeitet als Projektkoordinatorin bei Mentoring Hessen. Sie ist Japanologin und hat an der Goethe-Universität Japanologie und Politologie studiert, wo sie nach ihrem Abschluss am japanologischen Institut tätig war. Nach mehreren Forschungsaufenthalten in Japan promovierte sie 2018 mit einer Studie zum Thema Markeninszenierung in Japan. Danach arbeitete sie bei einem immobilienwirtschaftlichen Netzwerk und verantwortete sowohl die Projektkoordination eines Mentoring-Programms als auch den Bereich Marketing und Kommunikation.