Dr.-Ing. Petra Moeser «Faszination KI – Anwendungen in der Praxis»

Über die Referentin:

Dr.-Ing. Petra Moeser ist Leiterin in der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen in der Automobilindustrie. Des Weiteren ist sie als Lehrbeauftragte an der Ostfalia Wolfsburg tätig. Ihre Lehrschwerpunkte sind Fahrzeuginformatik und elektronische Systeme in der Elektromobilität.

Dr.-Ing. Petra Moeser

Faszination KI – Anwendungen in der Praxis

Workshop von Dr. Petra Möser

Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht nur in aller Mund und bereits Teil unseres Alltags – KI zieht auch in die Arbeitswelt von uns Ingenieurinnen ein. Für manche ist KI schon selbstverständlich, für andere noch eher unbekannt und für die meisten sicher sehr spannend.

Das zeigte ein ausgebuchter Online-Workshop mit mehr als 24 Teilnehmerinnen und die anschließende engagierte Diskussion.

Die Referentin gab eingangs einen Überblick über verschiedene Anwendungen, bei denen KI bereits heute zum Einsatz kommt.

So kennen wir alle die digitalen, persönlichen Assistenten wie Alexa oder die automatisierten Übersetzungshilfen im Internet. Auch in unserem Gesundheitssystem gibt es KI-gestützte Expertensysteme, zum Beispiel um Röntgenbilder automatisch auszulesen. KI-Roboter kommen aktuell noch vorwiegend in Produktion und Logistik zum Einsatz, aber zunehmend sind auch humanoide Roboter im Gespräch. Außerdem sind die Gesichtsdetektion und -erkennung sowie das autonome Fahren wesentliche Einsatzfelder von KI.

Dann ging es um konkrete Anwendungsbeispiele aus der Bildverarbeitung, wie beispielsweise das Erkennen von Verkehrssituationen oder das Erkennen von Gesichtszuständen. Dabei wird häufig das Verfahren von sogenannten „Convolutional Neural Networks“ genutzt, eine besondere Form des künstlichen neuronalen Netzwerks. Es besitzt mehrere Faltungsschichten und ist daher für maschinelles Lernen und Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz im Bereich Bild- und Spracherkennung sehr gut geeignet.

In der anschließenden Gruppendiskussion wurde festgehalten, dass diese selbstlernenden Systeme immer nur so gut sind wie das „Lernmaterial“, mit dem sie trainiert werden. Das gilt ebenso und ganz besonders für die Gesichtserkennung: Die grundsätzliche Anforderung für das Lernmaterial ist, dass hier unterschiedlichste Gesichter bzgl. Gender, Alter, Hautfarbe, Ethnizität etc. als Grundlage dienen.

Da diese KI-Anwendungen stark im Autonomen Fahren eingesetzt werden, haben einige Teilnehmerinnen auch Interesse an den Stufen des autonomen Fahrens gezeigt. Hier eine Übersicht:

Die Entwicklung des autonomen Fahrens wird in Stufen eingeteilt. Diese Automatisierungs­stufen, auch Level genannt, entlasten von Stufe zu Stufe die fahrende Person.

  • Die Stufen 1 und 2 sind bereits heute realisiert. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die Verantwortung noch bei der Autofahrerin liegt. Bei Level 1 helfen bestimmte Assistenzsysteme, z.B. der Abstandsregeltempomat. Bei Level 2 erfolgt schon eine Teilautomatisierung, z.B. der Spurhalteassistent oder auch der Stauassistent.
  • Anders bei den Stufen 3, 4, 5: hier übernimmt das Auto zunehmend die „Kontrolle“. Bei Level 3 muss das Fahrzeug nicht dauerhaft überwacht werden. Das Fahrzeug führt selbständig das Auslösen des Blinkers, Spurwechsel und Spurhalten aus. Level 4 bildet dann die Hochautomatisierung ab und bei Level 5 ist dann nicht mehr eine Fahrerin/ ein Fahrer erforderlich. Wann genau die Stufen 3, 4 und 5 im Alltag einsetzbar sind, lässt sich heute noch nicht genau abschätzen.

Anwendungsgebiete der Künstlichen Intelligenz (KI)

  • Digitale Persönliche Assistenten: Alexa, Google Home oder Siri
  • Übersetzungshilfen im Internet: Google Translate oder das deutsche Start-up DeepL
  • Autonomes Fahren: insbesondere die Umfeldsensorik setzt KI stark ein
  • Gesichtsdetektion bzw. -erkennung
  • Autonomes Fahren: insbesondere die Umfeldsensorik setzt KI stark ein
  • Gesichtsdetektion bzw. -erkennung

Roboter: bisher überwiegend in

  • Produktion und
  • Logistik

Eigene Darstellung basierend auf dem Text von: Künstliche Intelligenz verstehen, T. Kreutzer, Marie Sirrenberg, Springer Fachmedien